Nachtrag zum Kommentar zu den Ergebnissen der Landtagswahlen 2008 und zur Wahlschlappe der Un-Mehrheitspartei SVP.

Man kann es nicht oft genug wiederholen: Der 26. Oktober 2008 war ein historischer Tag für Südtirol, der Tag, an dem endlich ein Hauch von echter Demokratie zu spüren war, weil eine nach Parteibuch regierende und den Bürger/inne/n entfremdete SVP weit unter die 50%-Marke bugsiert wurde und weil deren Leithammel und (Noch-)Landeshauptmann Durnwalder eines seiner schlechtesten Vorzugsstimmenergebnisse eingefahren hat (wie man seiner finsteren Miene nach der Stimmenauszählung entnehmen konnte, hatte sich der als eitler Gockel bekannte Polit-Dinosaurier allen Ernstes deutlich mehr Stimmen erwartet – was an sich schon genügen würde, ihn als weltfremd zu entlarven, ganz abgesehen von seiner mehrfach gemachten Aussage, wonach das größte Problem der Südtiroler/innen jenes sei, dass es ihnen zu gut gehe).

Dolomiten | 2008-11-15

L. Durnwalder | Bild: “Dolomiten” 2008-11-15

Dabei hätte die Volks-Watschn noch viel schallender ausfallen können, aber: wieder haben, unglaublich aber wahr, ein paar Tausend “Italioten” SVP und – noch schlimmer – Durnwalder gewählt. Man muss sich das vorstellen: der selbsternannte “Presidente di tutti” bezeichnet Österreich als sein “Vaterland” und schaut verächtlich auf Italien, seine Partei verwehrt den “Italienern” die Mitgliedschaft, denn sie sei die Partei der Deutschen und Ladiner, aber “wählen” dürfen sie auch die “Italiener” … und einige von diesen tun dies tatsächlich! Oh sancta simplicitas!

Abgesehen davon ist als positiv zu vermerken, dass zu den Nicht-Gewählten auf der SVP-Liste Leute wie die eingebildete (und jetzt eingeschnappte) Männerhasserin Julia Unterberger, der doppelgleisige Handwerkerverbands-Direktor Hanspeter Munter, die Absenzlerin Martina Ladurner, der Welsberger Beton-Bürgermeister Friedrich Mittermair oder der affektierte Theater-Schnösel Manfred Schweigkofler (Allerletzter mit mickrigen 911 Vorzugsstimmen) gehören.

Auch hat sich erwiesen, dass in Südtirol mit Wahlwerbung im Internet kaum Stimmen zu holen sind: so hat etwa Markus Lobis von den Grünen, wiewohl unermüdlicher Blogger und als solcher auch in den Printmedien präsent, eher schlecht abgeschnitten, und der Kandidat der Un-Mehrheitspartei Manfred Schweigkofler, der fast ausschließlich auf das weltweite Netz gesetzt hat (durchaus professionell, er ist ja vom Fach), ist abgeschlagen an letzter Stelle seiner Liste gelandet.

Wahlwerbung für einen starken Durnwalder (LOL)

Wahlwerbung für einen “starken Durnwalder” (LOL)

Es stehen uns in Südtirol also weitere 5 düstere Jahre (wahrscheinlich) bevor, in denen ein noch schwächerer “Froschhauptmann” dahin wursteln wird: egomanisch, parteilich, verstockt, einfallslos, weltfremd, eben Durnwalder. Aber es gibt ja noch die Vorsehung …