Nachtrag zum Kommentar zu den Ergebnissen der Landtagswahlen 2008 und zur Wahlschlappe der Un-Mehrheitspartei SVP.
Man kann es nicht oft genug wiederholen: Der 26. Oktober 2008 war ein historischer Tag für Südtirol, der Tag, an dem endlich ein Hauch von echter Demokratie zu spüren war, weil eine nach Parteibuch regierende und den Bürger/inne/n entfremdete SVP weit unter die 50%-Marke bugsiert wurde und weil deren Leithammel und (Noch-)Landeshauptmann Durnwalder eines seiner schlechtesten Vorzugsstimmenergebnisse eingefahren hat (wie man seiner finsteren Miene nach der Stimmenauszählung entnehmen konnte, hatte sich der als eitler Gockel bekannte Polit-Dinosaurier allen Ernstes deutlich mehr Stimmen erwartet – was an sich schon genügen würde, ihn als weltfremd zu entlarven, ganz abgesehen von seiner mehrfach gemachten Aussage, wonach das größte Problem der Südtiroler/innen jenes sei, dass es ihnen zu gut gehe).
Dabei hätte die Volks-Watschn noch viel schallender ausfallen können, aber: wieder haben, unglaublich aber wahr, ein paar Tausend “Italioten” SVP und – noch schlimmer – Durnwalder gewählt. Man muss sich das vorstellen: der selbsternannte “Presidente di tutti” bezeichnet Österreich als sein “Vaterland” und schaut verächtlich auf Italien, seine Partei verwehrt den “Italienern” die Mitgliedschaft, denn sie sei die Partei der Deutschen und Ladiner, aber “wählen” dürfen sie auch die “Italiener” … und einige von diesen tun dies tatsächlich! Oh sancta simplicitas!
Abgesehen davon ist als positiv zu vermerken, dass zu den Nicht-Gewählten auf der SVP-Liste Leute wie die eingebildete (und jetzt eingeschnappte) Männerhasserin Julia Unterberger, der doppelgleisige Handwerkerverbands-Direktor Hanspeter Munter, die Absenzlerin Martina Ladurner, der Welsberger Beton-Bürgermeister Friedrich Mittermair oder der affektierte Theater-Schnösel Manfred Schweigkofler (Allerletzter mit mickrigen 911 Vorzugsstimmen) gehören.
Auch hat sich erwiesen, dass in Südtirol mit Wahlwerbung im Internet kaum Stimmen zu holen sind: so hat etwa Markus Lobis von den Grünen, wiewohl unermüdlicher Blogger und als solcher auch in den Printmedien präsent, eher schlecht abgeschnitten, und der Kandidat der Un-Mehrheitspartei Manfred Schweigkofler, der fast ausschließlich auf das weltweite Netz gesetzt hat (durchaus professionell, er ist ja vom Fach), ist abgeschlagen an letzter Stelle seiner Liste gelandet.

Wahlwerbung für einen “starken Durnwalder” (LOL)
Es stehen uns in Südtirol also weitere 5 düstere Jahre (wahrscheinlich) bevor, in denen ein noch schwächerer “Froschhauptmann” dahin wursteln wird: egomanisch, parteilich, verstockt, einfallslos, weltfremd, eben Durnwalder. Aber es gibt ja noch die Vorsehung …
4 comments
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2010, July 16, Friday at 10:39
nachrichten
Wirklch sehr informativ! Werde aufjedenfall wieder kommen. Danke fuer den Beitrag.
Gruss
Andres
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2010, December 3, Friday at 16:40
Der Schorsch
uiuiui, dear mr. john miner, stoße heute erst auf ihre ach so geistreichen und selbtherrlichen “literarischen” ergüsse. warum haben Sie eigentlich die, ich zitiere: “vielen leute”, welche sie aufgrund der grünen listenzugehörigkeit 2003 NICHT gewählt hatten, 2008 WIEDER NICHT gewählt? im gegenteil, sogar 350 Ihrer getreuen sind anscheinend abgesprungen. vielleicht sollten sie das nächste mal zu den freiheitlichen wechseln. oder programm wechseln. 2013 kommt bestimmt.
ich grüße sie.
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2010, December 3, Friday at 18:54
jober
Ayayay, dear Mr. George Nemo, es freut mich, dass Sie – spät aber doch – auf meine “ach so geistreichen und selbtherrlichen “literarischen” ergüsse” gestoßen sind, und ich antworte gerne auf Ihre Fragen, obwohl Sie sich – im Gegensatz zu mir – hinter schnöder Anonymität verstecken (aus dem Schreibduktus und dem Inhalt Ihres Kommentars schließe ich aber, dass Sie wohl den “Grünen” nahe stehen). Den Statistiken meines Blogs entnehme ich andererseits, dass Sie sich im Blog auch ein bisschen umgesehen haben (wie Sie gemerkt haben, stelle ich dort auch Links – z.B. zu den Landtags-Wahlergebnissen – zur Verfügung, die zu Informationen führen, die u.U. gegen mich verwendet werden können, so wie Sie es zu tun beliebten – nichtsdestotrotz können Sie meinen Blog gerne wieder besuchen und dort allfällige Kommentare hinterlassen, denn in Abweichung zur [von Ihnen unterstellten] “Selbstherrlichkeit” gehören gerade Selbstkritik und -ironie zu meinen Wesenszügen).
Aber nun kurz zu den von Ihnen aufgeworfenen Themen:
1) Dass mich auch 2008 “viele Leute” (ja sogar viel mehr als 2003) NICHT gewählt haben, liegt ganz einfach daran, dass “viele” gar nicht wussten, dass und auf welcher Liste ich kandidiert habe (2008 war’s übrigens IdV, weil die DPS nicht mehr aktiv war), und dass “einige” auf keinen Fall einen “deutschen” Kandidaten auf einer “italienischen” Liste wählen wollten.
2) Ein Wechsel zu den “Freiheitlichen” ist in mehrfacher Hinsicht undenkbar: Erstens liegen mir deren deutschnationale “Ideen” so fern wie nur irgend möglich (siehe http://wp.me/pdCW4-1C ), und zweitens gehöre ich nicht zu jenen Zeitgenossen, die Partei wechseln wie andere Leute ihre Hemden: Ich wäre sicher immer noch bei der DPS, wenn sie noch aktiv wäre (einstweilen führe ich deren Homepage http://www.dps.bz.it weiter).
3) Ich werde sicher (einmal abgesehen von “Unvorhersehbarem”) auch 2013, 2018 usw. wieder – mit “meinem” Programm – für den Südtiroler Landtag kandidieren, aber nicht etwa deshalb, weil ich unbedingt dort hinein will (ich habe nämlich – im Gegensatz zu einigen Landtagsabgeordneten – meinen Job, meine Familie, mein Auskommen mit dem Einkommen, und habe es deshalb ganz einfach nicht nötig, in den Landtag zu drängen), sondern weil ich dadurch meinen (kleinen) Beitrag “für Südtirol” leisten möchte.
Auch ich grüße Sie!
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2013, June 3, Monday at 03:25
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